Die Vojta-Therapie

Mit der Vojta-Methode wurde eine Therapie für Störungen des Haltungs- und Bewegungsapparates, insbesondere verursacht durch Hirnfunktionsstörungen.

Diese Krankheitsbilder erfordern eine sehr komplexe, oft monate- und manchmal jahrelange Behandlung, die grundsätzlich möglichst früh einsetzen sollte.
Mit der Vojta-Methode wurde eine Therapie entwickelt, die heute aus der modernen Physiotherapie, Orthopädie, Neurologie und Kinderheilkunde nicht mehr wegzudenken ist.

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Der Neurologe Dr. Vaclav Vojta hat die Therapiegrundlage, das VOJTA- Prinzip,
zwischen 1950 und 1970 entwickelt. Er entdeckte die Reflexlokomotionen (oder Reflexfortbewegungen), als er ein Behandlungskonzept für zerebralparetische Kinder entwickeln wollte und bei diesen Kindern unbewusste, wiederkehrende motorische Reaktionen an Rumpf und Extremitäten auf definierte Reize in bestimmten Köperlagen zuverlässig auslösen konnte. Dabei stellte er fest, dass diese Bewegungsmuster alle Eigenschaften einer Fortbewegung haben. Vojta hatte die Idee, dass es sich hierbei um angeborene Bewegungsmuster handelt. Diese Vorstellung fand er bestätigt, als er diese Muster bei gesunden Neugeborenen regelmäßig provozieren und nachweisen konnte.

Darauf aufbauend entwickelte er systematisch eine ganzheitliche Behandlung dieser Störungsbilder für Säuglinge, Kinder und Erwachsene sowie eine Frühdiagnostik von Haltungs- und Bewegungsstörungen im Säuglingsalter.
Bei der Vojta-Methode werden „normale“ Bewegungsabläufe wie Greifen, Aufrichten und Laufen nicht primär gelernt, geübt und trainiert. Die Vojta Therapie regt vielmehr das Gehirn an, „angeborene, gespeicherte Bewegungsmuster“ zu aktivieren und als koordinierte Bewegungen in die Rumpf- und Gliedmaßenmuskulatur zu exportieren.
Mit der so genannten Reflexfortbewegung hat Vojta eine Methode entwickelt, die elementare Bewegungsmuster auch bei Menschen mit geschädigtem Zentralnerven-
system und Bewegungsapparat zumindest in Teilbereichen wieder zugänglich macht. Dazu übt der Therapeut beim Patienten in Bauch-, Rücken- oder Seitenlage einen gezielten Druck auf bestimmte Körperzonen aus. Dieser Reiz führt bei Menschen jeden Alters „reflexartig“ zu zwei Bewegungskomplexen, in denen alle „Bausteine“ der menschlichen Fortbewegung enthalten sind: „Reflexkriechen“ und „Reflexumdrehen“. Diese Bewegungskomplexe können unabhängig vom Willen des Patienten aktiviert werden.

Beide Bewegungskomplexe enthalten die für jede Fortbewegung elementaren Komponenten: Automatische Steuerung des Gleichgewichtes bei Bewegungen, Aufrichtung des Körpers gegen die Schwerkraft und zielgerichtete Greif- und Schrittbewegungen der Gliedmaßen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Vojta Therapeutin im Team, Carmen Steimle.