Sensomotorische-perzeptive Behandlung

Die Sensomotorisch-perzeptive Behandlung für Jugendliche und Erwachsene dient der zielgerichteten Therapie von Entwicklungs- oder krankheitsbedingter Störungen.

Zum Beispiel in der Aufnahme,- Weiterleitung, Verarbeitung- und Umsetzung der Sinnes-
wahrnehmungen, mit entsprechender Beeinträchtigung von motorischen, psychischen und kognitiven Funktionen. Das Wiedererlangen sowie der Erhalt der Handlungsfähigkeit und damit größtmöglicher Selbständigkeit und Unabhängigkeit von Hilfen und Hilfspersonen im täglichen Leben und im Beruf werden mit Ihnen angestrebt .

 

Weitere Informationen

In der Behandlung erfolgen entsprechend Gespräche und Angebote zur Entlastung und Entspannung.

Die sensomotorisch-perzeptive Behandlung kommt vorrangig bei neurologischen Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems, also des Gehirns, des Rückenmarks und Nerven im Körper, zur Anwendung.

Mit den folgenden Funktionsstörungen/Schädigungen können Patienten zu uns kommen:

  • •Störungen der Körperhaltung, Körperbewegung und Koordination
  • •Störung der Aufnahme, Weiterleitung und Verarbeitung von Wahrnehmungsreizen (Störung der Sensorischen Integration)
  • Schädigung der geistigen und psychischen Funktionen/Stimmungen
  • Einschränkung des Gesichtsfeldes
  • Einschränkungen der kognitionsstützenden und höheren kognitiven Fähigkeiten wie
  • Aufmerksamkeit, Konzentration, Ausdauer, psychomotorisches Tempo und Qualität
  • Handlungsfähigkeit und Problemlösung einschl. der Praxis
  • Fähigkeitsstörungen in der Beweglichkeit und Geschicklichkeit
  • Einschränkung in der Selbstversorgung
  • Fähigkeitsstörungen in der Alltagsbewältigung
  • Störungen im Verhalten
  • Schwierigkeiten in der zwischenmenschlichen Interaktion/Kommunikation

 

Behandlung:

Behandelt werden Patienten in allen Altersstufen unter Beachtung ihrer körperlichen, psychischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten in Interaktion mit der Umwelt. Nach einem Erstgespräch und einer umfangreiche Befunderhebung werden die Behandlungsziele gemeinsam mit Ihnen und gegebenenfalls mit Ihren Angehörigen aufgestellt und richten sich nach Ihren individuellen Bedürfnissen. Daraufhin erfolgt die Behandlungsplanung und die Therapie wird eingeleitet.

 

Therapeutische Ziele:

Die therapeutischen Ziele werden gemeinsam mit dem Patienten erarbeitet und analysiert.

  • Entwicklung und Verbesserung der basalen Sinneswahrnehmung
  • Entwicklung und Verbesserung visueller und auditiver Wahrnehmung
  • Koordination und Umsetzung von Sinneswahrnehmungen (sensorische Integration)
  • Entwicklung und Verbesserung der Körperwahrnehmung, des Körperschemas
  • Entwicklung und Verbesserung der Sensomotorik, der Gleichgewichtsfunktionen und der Haltung
  • Verbesserung und Erhalt der Koordination, der Beweglichkeit, der Mobilität und Fortbewegung
  • Entwicklung und Verbesserung der Grob- und Feinmotorik
  • Verbesserung der graphomotorischen Funktionen
  • Hemmung und Abbau pathologischer Haltungs- und Bewegungsmuster und Bahnen normaler Bewegungen und Koordination von Bewegungsabläufen
  • Erlangung von Handlungs- und Alltagskompetenzen, Fähigkeiten des täglichen Lebens, auch unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Hilfsmittel
  • Kompensation nicht entwickelter oder verloren gegangener Funktionen, Erlernen von Ersatzfunktionen Verbesserung der Ausdauer und Belastungsfähigkeiten
  • Umgang im Gebrauch von Alltagshilfen, Selbthilfetraining
  • Verbesserung sozioemotionaler Kompetenzen
  • Entwicklung und Verbesserung des situationsgerechten Verhaltens und der zwischenmenschlichen Beziehungen
  • Förderung der Grundarbeitsfähigkeiten
  • Verbesserung der sozialen Wahrnehmung, des kommunikativen und interaktiven Verhalten, z.B. Rollen und Regelspiele
  • Training mit technischen Hilfen, auch am PC
  • Überfunktionelle, handwerkliche, spielerische und gestalterische Behandlungstechniken
  • Förderung aller Bereiche
  • Angehörigenberatung und -anleitung

Um die oben beschriebenen Ziele zu erreichen, arbeiten wir mit verschiedenen Behandlungsansätzen und Methoden:Wir arbeiten unter Einsatz verschiedener Medien und Therapiemittel nach verschiedenen Konzepten. Das behutsame Erweitern der Tätigkeitsfelder im Alltag steht in der Behandlung im Vordergrund. Beim ATL- Training kann für eine Person der selbständige Toilettengang, für eine andere das Autofahren oder Fahrradfahren von herausragender Bedeutung sein. Vielleicht sind es aber auch u.a. Tätigkeiten wie das Essen mit Messer und Gabel oder das unabhängige Einkaufen.

 

Sensomotorisch-perzeptive Behandlung für Kinder:

  • Vermeidet Ihr Kind Bewegungssituationen?
  • Läuft Ihr Kind häufig im Zehenspitzengang?
  • Wirken die Bewegungen Ihres Kindes ungeschickt oder schwerfällig?
  • Stößt sich Ihr Kind häufig oder fällt hin?
  • Zeigt Ihr Kind häufig clownhaftes Verhalten?
  • Ist Ihr Kind häufig übermäßig in Bewegung ?
  • Vermeidet Ihr Kind häufig Bewegung?
  • Verliert Ihr Kind Kontrolle über seine Empfindungen?
  • Reagiert Ihr Kind mit Wutausbruch oder ist es schnell entmutigt?
  • Hat Ihr Kind keine Freunde?
  • Wirkt Ihr Kind leicht ablenkbar, lustlos oder ermüdet?
  • Verliert Ihr Kind schnell das Interesse?
  • Hört Ihr Kind Laute fehlerhaft oder nimmt Fehler beim Sprechen nicht wahr?
  • Verwechselt Ihr Kind rechts / links und oder oben / unten?
  • Hat Ihr Kind im Umgang mit Schere, Stift und anderen Materialien Schwierigkeiten?
  • Kann Ihr Kind Tätigkeiten nicht beenden?
  • Kann Ihr Kind Zahlen oder Buchstaben schwer unterscheiden oder verdreht sie?
  • Hat Ihr Kind beim Rechnen oder Schreiben Probleme?

Ergotherapie unterstützt durch ganzheitlichen Ansatz die Entwicklung sensomotorischer Fähigkeiten, die als Grundlage eines befriedigenden Selbstgefühls und der intellektuellen, sozialen und persönlichen Entwicklung dienen.

 

Therapeutische Ziele:

Übergeordnetes Ziel ist eine größtmögliche Selbständigkeit des Kindes.

Dazu gehören zum Beispiel:

  • Verbesserung der Bewegungsabläufe, Anpassung der Muskelspannung und der Geschicklichkeit
  • Sensorische Integration = Umsetzung und Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen
  • Verbesserung der Körperwahrnehmung und des Körperbewusstseins
  • Entwicklung und Verbesserung von geistigen Fähigkeiten, wie Ausdauer und Konzentration
  • Entwicklung der Fähigkeiten mit anderen Menschen zurecht zu kommen, unter anderem in den Bereichen der Gefühlsebene, der Motivation oder Verständigungsfähigkeit
  • Integration des Kindes in Familie und Umwelt